Auf einem alten Dachboden in der Weender Straße in Göttingen werden historische Aufzeichnungen eines Lohnschreibers aus Hannover aus dem 19. Jahrhundert gefunden. Das alte Schriftstück berichtet sehr ausführlich über das Leben und Wirken des als letzten in Hannover ansässigen Scharfrichters Christian Schwarz, der tatsächlich gelebt hat. Der Leser erfährt in der Erzählung, dass das Volk in Hannover den Scharfrichter meidet, da sein Tun als höchst unrein gilt. Gleichzeitig wird er bei Vollstreckung des Urteils auf dem Schafott bei öffentlichen Hinrichtungen vom Volk aber umjubelt und sorgt stets für Volksfeststimmung unter den Zuschauern beim Ausführen des grausamen Urteils mit seinem Schwert, wenn der Kopf des Delinquenten mit nur einem Hieb abgeschlagen ist und fällt. Obwohl er düster aussieht, ein Hüne an Gestalt ist und dieses furchtbare Amt ausführt, ist er aber auch – wie sich im Verlauf der Geschichte herausstellt – ein Mensch mit Herz.
Jahre nach dem Fund dieser alten Aufzeichnungen erschüttert eine Mordserie Südniedersachsen. Die Getöteten sind allesamt Verbrecher, die ihre Strafe bereits abgesessen haben. Es scheint jedoch jemanden zu geben, dem die verbüßten Strafen nicht hoch genug sind. Er will ein „zweites Urteil“ und tötet seine Opfer auf die selbe Art, wie diese zuvor gemordet haben.
Andreas Behrends, Richter am Landgericht Göttingen, erkennt schnell, dass er es gewesen ist, der die Urteile gegen die nun Ermordeten gesprochen hat. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt – steht auch sein Leben auf dem Spiel?
Der historische Teil des Scharfrichters und die in der heutigen Zeit spielende Geschichte des Serienmörders laufen auf sehr geheimnisvolle Weise zusammen. Wie kamen die alten Aufzeichnungen von Hannover nach Göttingen und was hat das alles mit der mysteriösen Erscheinung einer jungen Frau zu tun?